Unterstützung von Angehörigen mit Behinderungen - Tipps für Familie und Freunde

Sept. 26, 2023

Die Rolle von Angehörigen bei der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen ist von unschätzbarem Wert. Denn bei all der professionellen Arbeit, die Fach- und Assistenzkräfte leisten, spielen vor allem Familie und Freunde eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von emotionaler Unterstützung, praktischer Hilfe und der Schaffung einer positiven Umgebung für ihre geliebten Menschen. In diesem Blogbeitrag werden wir einige wertvolle Tipps und Ratschläge diskutieren, wie Angehörige Menschen mit Behinderungen bestmöglich unterstützen können.

Verständnis und Empathie

Die Basis für jegliche Unterstützung ist Verständnis und Empathie. Angehörige sollten sich stets bemühen, die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen zu verstehen. Dabei darf es keinesfalls der Anspruch sein, dass diese mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen. Stattdessen sollten Sie sich Zeit zum Zuhören nehmen, Fragen stellen und eine offene Kommunikation aufrechterhalten. Indem Sie sich in die Lage der betroffenen Person versetzen, können Sie eine stärkere Bindung aufbauen und besser auf ihre Bedürfnisse eingehen. Gerade wenn eine Behinderung plötzlich eintritt, muss zunächst dieser Schritt gegangen werden. Doch auch bei einer anhaltenden Beeinträchtigung ist es wichtig, immer wieder aufs Neue das eigene Verständnis bewusst zu fördern. Wenn dieser Grundstein gelegt ist, kann eine individuelle Hilfestellung gelingen.

Unterstützung hat viele Formen

Wenn wir von Unterstützung sprechen, drehen wir uns um einen sehr offenen Begriff mit Interpretationsspielraum. Zum einen umfasst dieser praktische Unterstützung im Alltag, die sich beispielsweise wie folgt gestalten kann:

 

  • Tägliche Aktivitäten: Bieten Sie Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten wie Anziehen, Essen und Körperpflege, je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Person.
  • Begleitung und Transport: Begleiten Sie die Person zu Arztterminen, Therapiesitzungen oder sozialen Aktivitäten. Auch die Organisation von geeigneten Transportmitteln kann eine große Hilfestellung sein.
  • Freizeitgestaltung: Ermöglichen Sie gemeinsame Freizeitaktivitäten, die Spaß und Abwechslung bringen. Dies kann von der gemeinsamen Ausübung von Hobbys bis hin zum Besuch kultureller Aktivitäten alles Erdenkliche umfassen.


Ebenso wichtig ist emotionaler Support. Denn gerade Familienangehörige und enge Freunde sind unverzichtbare Vertrauenspersonen, die viel zum emotionalen Wohlbefinden von Menschen mit Behinderung beitragen können. Um nur einige Beispiele für diese Art der Unterstützung zu nennen:


  • Offene Kommunikation: Schaffen Sie einen sicheren Raum für Gespräche über Gefühle, Bedenken und Herausforderungen. Hören Sie aufmerksam zu und ermutigen Sie die Person, ihre Gedanken auszudrücken.
  • Positives Umfeld: Fördern Sie ein positives Umfeld, das die Stärken und Fähigkeiten der Person betont. Feiern Sie Erfolge und ermutigen Sie zu persönlichem Wachstum.


Selbstverständlich kann der Umgang mit einer Behinderung auch für Angehörige zuweilen sehr belastend werden. Umso wichtiger ist das Thema Selbstfürsorge. Nehmen Sie sich unbedingt auch Zeit für sich selbst, um Energie zu tanken und ihre eigene emotionale Ausgeglichenheit zu sichern. Angehörige sollten sich außerdem nicht scheuen, Hilfe von außen anzunehmen. Nutzen Sie Ressourcen wie Beratungsstellen, um praktische Tipps und emotionalen Beistand zu erhalten. Auch in Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen mit Behinderungen finden Sie ein wertvolles Netzwerk. Hier können Sie Erfahrungen austauschen, von anderen lernen und sich gegenseitig unterstützen.

Fazit: Unterstützung von Angehörigen ist der Schlüssel

Die Unterstützung von Angehörigen mit Behinderungen ist eine bedeutsame Aufgabe, die Verständnis, Geduld und Liebe erfordert. Durch eine Kombination aus praktischer Unterstützung, emotionaler Unterstützung und ausreichend Selbstfürsorge können Angehörige eine förderliche Umgebung für ihre geliebten Menschen schaffen. Es ist wichtig zu erkennen, dass die eigene Rolle wertvoll ist und dazu beiträgt, das Leben eines geliebten Menschen mit Behinderung erheblich zu bereichern und zu verbessern.

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