Schnee, Eis, Glätte - Sicher durch den Winter im Alter

Dez. 19, 2022

Der Winter ist in vollem Gange und schneebedeckte Landschaften verzaubern uns jedes Jahr aufs Neue. Die weniger schöne Seite der kalten Jahreszeit: Spiegelglatte Straßen und Wege. Draußen kann es richtig gefährlich werden, Stürze drohen. Das gilt für Groß wie Klein, doch sind gerade ältere Menschen von folgenschweren Stürzen bedroht. Natürlich ist es aber keine Lösung, im Winter das Haus gar nicht mehr zu verlassen. Wie so oft im Leben gilt der altbekannte Spruch “Vorsorge ist besser als Nachsorge”. Entsprechend sollten Sie ein paar wichtige Vorkehrungen treffen, um auch bei Schnee und Glätte sicher durch den Winter zu kommen.

Warum sind ältere Menschen im Winter besonders gefährdet?

Selbstverständlich rutschen auch junge Menschen auf glatten Wegen aus, doch gehen diese Stürze meist relativ glimpflich aus. Im Alter dagegen kann ein Sturz schnell mal schwerwiegende Folgen wie Knochenbrüche, Prellungen, Platzwunden oder gar ein Schädel-Hirn-Trauma haben. Die Gründe dafür liegen in den Veränderungen des menschlichen Körpers im Alter selbst begründet. So erhöht Osteoporose, also die abnehmende Knochenfestigkeit, das Risiko für einen Bruch erheblich. Hinzu kommen verzögerte Reflexe. Ein Sturz geht derart schnell vonstatten, dass Seniorinnen und Senioren sich in der Eile nicht ausreichend abfangen können und infolgedessen ungebremst auf den Boden stürzen. Insbesondere betagte Menschen, die ohnehin sehr unsicher im Gang sind, werden im Winter oftmals sehr ängstlich. Das wiederum verstärkt die Trittunsicherheit zusätzlich und befördert Stürze. Solche können dann nicht nur einen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt nach sich ziehen, sondern auch das Selbstvertrauen nachhaltig negativ beeinflussen.

Gut zu Fuß: Tipps für Fußgänger im Winter

Glücklicherweise gibt es Maßnahmen, mit denen Sie sich auch im Alter bestmöglich für die kalte Jahreszeit und ihre Witterungsverhältnisse wappnen können. Mit diesen Tipps und Tricks lassen sich gefährliche Rutschpartien verhindern:


  • Unnötige Gänge vermeiden: Versuchen Sie nach Möglichkeit, bei Glätte nicht nach draußen zu gehen. Es kann beispielsweise helfen, sich einen ausreichend großen Lebensmittelvorrat anzulegen oder sich eine Einkaufshilfe im Bekanntenkreis zu organisieren. So müssen Sie nicht selbst jedes Mal vor die Tür, wenn der Kühlschrank leer wird. Wenn Sie dennoch aus dem Haus müssen, nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Besorgungen, um nicht in Hektik zu stürzen. Suchen Sie sich außerdem immer geräumte und gestreute Wege, auch für kurze Strecken. Gänge im Dunkeln sollten Sie aber tatsächlich um jeden Preis unterlassen, um nicht etwa matschiges Laub oder gefrorene Pfützen zu übersehen.
  • Die richtige Ausrüstung: Unbedingt sollten Sie qualitativ hochwertige Winterstiefel tragen, die mit ihrem groben Profil Halt auf rutschigem Untergrund geben. Bestenfalls ist der Schuh mindestens knöchelhoch, denn auch das spendet Sicherheit. Zusätzlich können Sie bei Schnee und Eis sogenannte Spikes tragen, die an den Schuhen festgeschnallt werden und mit ihren Zacken zusätzlichen Grip geben. Auch für Gehstöcke gibt es Eiskrallen oder Schutzkappen mit Spikes. Sollten Sie mit einem Rollator unterwegs sein, achten Sie auf Räder mit griffigem Profil und kontrollieren Sie regelmäßig die Bremsen.
  • Gehen wie ein Pinguin: Der richtige Gang kann Stürzen vorbeugen. Am besten machen Sie es deshalb den Pinguinen nach. Bei uns Menschen liegt der Körperschwerpunkt beim Gehen normalerweise genau in der Körpermitte, verteilt auf beide Beine. Das allerdings begünstigt Stürze auf eisigen Oberflächen. Um sicher auf Eis zu gehen, machen Sie sich einfach den Pinguin-Gang zunutze. Verlagern Sie dazu den Körperschwerpunkt über das vordere Bein. Der Fuß setzt mit ganzer Sohle auf, die Schritte sind klein und langsam.
  • Halt gibt Sicherheit: Wenn Sie zu zweit unterwegs sind, haken Sie sich bei der anderen Person unter, um sicherer gehen zu können. Alternativ können Sie sich an Hauswänden, Zäunen oder Geländern festhalten oder entlangtasten. Achten Sie deshalb auch darauf, stets die Hände frei zu haben. Dazu bietet es sich beispielsweise an, einen Rucksack statt einer Tragetasche zu nutzen.
  • Training ist der beste Schutz: Wer eine gute Muskulatur hat, ist sicherer unterwegs und hat ein geringeres Sturzrisiko. Denn körperlich fitte Menschen können kleinere Stolperer besser abfangen. Bewegen Sie sich deshalb regelmäßig. Das stärkt Ihre Muskeln und trainiert auch ganz gezielt Bewegungsabläufe. Besonders die Becken- und Rumpfmuskulatur sind wichtig für einen sicheren Gang und Stand. Außerdem halten Sie dank regelmäßiger Bewegung Konzentration, Herz und Kreislauf in Schwung.

Fazit: Auch im Winter lässt sich das Sturzrisiko minimieren

Zugegeben, das Winterwetter macht es uns allen nicht immer einfach. Gerade Seniorinnen und Senioren sind von Stürzen bedroht, die altersbedingt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Doch können Sie gefährliche Situationen bei Eis und Glätte verhindern, wenn Sie ausreichend Vorkehrungen treffen. So lässt sich die kalte Jahreszeit mitsamt ihren vielen schönen Seiten sorgenfrei in vollen Zügen genießen. Wir hoffen jedenfalls, dass Ihnen die angeführten Tipps dabei helfen. Kommen Sie gut durch den Winter!

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