Volkskrankheit Bluthochdruck: So beugen Sie vor

30. April 2025

Bluthochdruck (Hypertonie) zählt zu den häufigsten Erkrankungen weltweit – und ist doch für viele ein unbekannter Begleiter. Denn die Krankheit entwickelt sich in den meisten Fällen schleichend und bleibt lange unbemerkt. Dabei kann sie schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht erkannt und behandelt wird. Umso wichtiger ist es, die Warnzeichen zu kennen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Bluthochdruck ist, warum er so gefährlich sein kann – und was Sie tun können, um Ihr Risiko zu senken.

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck liegt vor, wenn der Druck in den Arterien dauerhaft über dem Normalwert liegt. Die Blutdruckmessung ergibt zwei Werte: den systolischen Wert (wenn das Herz pumpt) und den diastolischen Wert (wenn das Herz entspannt). Idealerweise sollte der Blutdruck bei 120/80 mmHg oder darunter liegen. Von Bluthochdruck ist dann die Rede, wenn der Blutdruck dauerhaft über 140/90 mmHg liegt. Dabei werden drei Schweregrade unterschieden:

 

  • Milde Hypertonie (Grad 1): 140–159/90–99 mmHg
  • Mittelschwere Hypertonie (Grad 2): 160–179/100–109 mmHg
  • Schwere Hypertonie (Grad 3): 180/110 mmHg oder mehr

 

Ursachen gibt es viele: genetische Veranlagung, Übergewicht, Bewegungsmangel, zu viel Salz oder Alkohol, aber auch Stress und das Alter können eine Rolle spielen. Weil der Körper lange gut kompensiert, spürt man zunächst oft nichts – und genau das macht Bluthochdruck so gefährlich. Bleibt er unbehandelt, steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden und sogar Demenz deutlich an.

Wie erkenne ich Bluthochdruck?

Typisch für Bluthochdruck ist, dass er zunächst keine Schmerzen verursacht. Viele Betroffene fühlen sich jahrelang gesund – bis die ersten Komplikationen auftreten. Dennoch gibt es Anzeichen, auf die man achten kann: Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität, Sehstörungen oder ein Puls im Ohr können Hinweise sein. Auch nächtliches Schwitzen, häufiges Nasenbluten oder Kurzatmigkeit bei leichter Belastung sollten ernst genommen werden.

 

Deshalb ist es entscheidend, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Wer Risikofaktoren hat oder über 40 Jahre alt ist, sollte den Blutdruck mind. einmal im Jahr im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt messen lassen. In einigen Fällen ist auch eine Langzeitmessung sinnvoll, um Schwankungen besser beurteilen zu können. Selbstverständlich macht es auch Sinn, regelmäßig selbst zu Hause zu messen – am besten morgens und abends zur gleichen Uhrzeit.

Bluthochdruck vorbeugen – Diese Maßnahmen helfen

Die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich Bluthochdruck durch einen gesunden Lebensstil vermeiden oder positiv beeinflussen. Schon kleine Veränderungen im Alltag machen oft den Unterschied:

 

  • Ernährung: Achten Sie auf eine salz- und fettarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Die mediterrane Küche gilt als besonders herzgesund. Trinken Sie ausreichend Wasser und meiden Sie übermäßigen Alkohol- oder Koffeinkonsum.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität senkt nachweislich den Blutdruck. Ideal sind 30 Minuten Bewegung am Tag, etwa durch Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen.
  • Gesundes Gewicht: Übergewicht zählt zu den größten Risikofaktoren für Bluthochdruck. Schon wenige Kilos weniger können den Blutdruck deutlich senken.
  • Rauchen einstellen: Nikotin verengt die Blutgefäße und belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich. Wer aufhört zu rauchen, tut seinem Blutdruck einen großen Gefallen.
  • Stress abbauen: Dauerhafter Stress wirkt sich negativ auf den Blutdruck aus. Entspannungsmethoden wie Meditation, Yoga, autogenes Training oder einfach mehr Pausen im Alltag helfen, Körper und Geist zu entlasten.

Medikamente gegen Bluthochdruck

In manchen Fällen reichen Veränderungen des Lebensstils zur Senkung des Blutdrucks nicht aus – besonders, wenn genetische oder organische Ursachen vorliegen. Dann kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein. Es gibt verschiedene Gruppen von blutdrucksenkenden Mitteln, die je nach Situation einzeln oder kombiniert verschrieben werden. Wichtig ist, die Medikamente regelmäßig und wie verordnet einzunehmen – auch dann, wenn man sich beschwerdefrei fühlt. Ein Blutdruck-Tagebuch kann helfen, den Überblick zu behalten und gibt dem Arzt wichtige Hinweise. 

Fazit: Vorsorge ist der beste Schutz

Bluthochdruck betrifft viele Menschen. Aber er lässt sich behandeln und oft auch vermeiden. Wer seinen Lebensstil bewusst gestaltet und regelmäßig den Blutdruck kontrolliert, kann ernsthafte Folgeerkrankungen verhindern. Vorbeugung ist einfach und wirkungsvoll: gesunde Ernährung, Bewegung, Stressabbau und ärztliche Begleitung bilden das Fundament. Schon kleine Schritte können Ihre Gesundheit langfristig schützen – denn ein stabiler Blutdruck bedeutet ein starkes Herz für Ihr Leben.

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