Von der Pflege in die Behindertenhilfe - Darum lohnt sich der Wechsel
In der Altenpflege ist es Ihre Aufgabe, Menschen in ihrem Lebensabend zu betreuen. In der Krankenpflege geht es darum, Menschen wieder gesund zu pflegen. So sinnvoll wie erfüllend diese Berufe sein mögen, haben sie doch eins gemeinsam: Man begleitet Menschen nur während eines vergleichsweise kurzen Lebensabschnittes. Da ist es natürlich nicht immer möglich, eine langfristige Bindung aufzubauen. Viele Pflegekräfte wünschen sich aber genau diese zwischenmenschliche Nähe in ihrem Beruf. Sie auch? Dann sollten Sie sich unbedingt mal die Arbeit in der Behindertenhilfe ansehen. Denn hier geht es um die langfristige, wenn nicht gar lebenslange Begleitung von Menschen, die Ihre Unterstützung brauchen.
Kurz erklärt: Was ist eine Behinderung?
Eine allgemeingültige Definition von Behinderung gibt es nicht. Grob gesagt sprechen wir von einer Behinderung, wenn bei einem Menschen gewisse Sinnesbeeinträchtigungen vorliegen. Diese können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens infolge eines Unfalls oder einer Krankheit ausbilden. Dabei können drei Arten einer Behinderung unterschieden werden:
- Körperliche Behinderungen, wie etwa Einschränkungen des Bewegungsapparates
- Geistige Behinderungen, wie etwa starke Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten
- Seelische Behinderungen, wie etwa Erkrankungen der Psyche oder Suchterkrankungen
Unter bestimmten Bedingungen können auch chronische Erkrankungen wie Rheuma, Epilepsie oder Multiple Sklerose als Behinderung anerkannt werden. Doch was in einer Gesellschaft als Behinderung gilt, hängt stark von kulturellen Normen ab. In der internationalen Politik setzt sich zunehmend die soziale Definition von Behinderung durch. Nach dieser drückt sich eine Behinderung weniger durch die jeweiligen Beeinträchtigungen aus, sondern hängt vielmehr von Barrieren in der Umwelt ab. Denn diese verhindern, dass Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt am Leben teilhaben können. Auch wir bei der Sozialagentur Konkret stehen hinter dieser Ansicht. Stellen Sie sich doch an dieser Stelle selbst mal die Frage: Behindert der Rollstuhl mehr oder der fehlende Aufzug?
Arbeiten in der Behindertenhilfe: Jobs voller Leben
Die Schwere einer Behinderung wird in Deutschland anhand des Grades der Behinderung (GdB) eingeschätzt. Doch natürlich sind Behinderungen so vielfältig wie die Menschen selbst. Pflege und Betreuung müssen daher individuell angepasst werden. Dabei verfolgt die Behindertenhilfe im Grunde immer ein Ziel: Sie fordert Inklusion, also die gleichberechtigte gesellschaftliche und soziale Teilhabe behinderter Menschen. Denn auch sie wollen und sollen ein möglichst eigenständiges Leben nach ihren Vorstellungen führen dürfen. Manchmal geht eine Behinderung mit einer Pflegebedürftigkeit einher, das ist aber nicht immer der Fall. Die Betreuung von Menschen mit Handicap umfasst daher meistens sehr viel mehr als nur die hygienische und medizinische Versorgung. Im Unterschied zur Alten- oder Krankenpflege stehen in der Behindertenhilfe folgende Aufgaben im Fokus:
- Förderung der persönlichen Entwicklung und Entfaltung
- Etablierung von neuen Gewohnheiten
- Unterstützung im Alltag, etwa im Haushalt
- Inklusion in Schule, Studium und Beruf
- Förderung von sozialen Kontakten
- Unterstützung bei der Freizeitgestaltung, beim Sport und auf Reisen
- Förderung beim Engagement in Politik und Gesellschaft
- Begleitung in ein möglichst selbstbestimmtes Leben
Es geht also grob gesagt um die Begleitung in tatsächlich allen erdenklichen Lebensbereichen. In aller Regel arbeiten Sie in der Behindertenhilfe nach dem Prinzip der Bezugspflege, damit ein enges Vertrauensverhältnis entstehen kann. Fast wie von selbst entsteht durch das tägliche Miteinander eine besondere Nähe. Sie werden zu einer wichtigen Vertrauensperson, die Kummer und Freude teilt.
Was sollte ich für einen Job in der Behindertenhilfe mitbringen?
Auch wenn Sie bisher vielleicht noch keine Berufserfahrung in der Begleitung von Menschen mit Behinderung sammeln konnten, ist ein Einstieg in die Behindertenhilfe möglich. Auf jeden Fall sollten Sie Lust auf pädagogische Arbeit haben und dem neuen Tätigkeitsfeld aufgeschlossen gegenüberstehen. Alles andere bringen wir Ihnen gerne bei.
Fazit: Menschen durch das Leben begleiten
Eine Behinderung schränkt Betroffene in ihrem alltäglichen Leben ein. Viele für uns selbstverständliche Dinge müssen aufgrund des Handicaps anders gelöst werden. Doch sollen natürlich auch Menschen mit Behinderung aktiv am Leben teilnehmen können. Sie wollen ein ganz normaler Teil unserer Gesellschaft sein und selbst über ihren Alltag bestimmen. Als Fachkraft in der Behindertenhilfe können Sie sie dabei unterstützen, ihre Ziele in allen Lebensbereichen zu erreichen. Die Aufgaben sind dabei so vielfältig wie das Leben selbst und Abwechslung ist garantiert. Wenn auch Sie Lust haben, Menschen mit Behinderung durch ihr Leben zu begleiten, melden Sie sich gerne bei uns!